Bauherr: Landesgartenschau Bad Neuenahr-Ahrweiler 2022 gGmbH
Design team: Lysann Schmidt + fabulism (Landschaftsarchitekten)
Meine Rolle: Verantwortliche Landschaftsarchitektin (Wettbewerb)
Adresse: Bad Neuenahr-Ahrweiler, Deutschland
Datum: 2018
Fläche: 121.400 m²
Kosten: 15,1 Mio € (brutto)
Bei der Gestaltung des Wettbewerbsgebiets liegt der Fokus auf den Themen Ökosystem Ahrtal mit seiner Vernetzung von Wasser und Land, Gehölzstrukturen zur Verknüpfung von Natur und Stadt sowie dem Mühlenteich als kulturellem Zeugnis der historischen Infrastruktur. Die Ausarbeitung der Ausstellungsbereiche der Landesgartenschau soll eine temporäre Zwischenstufe in einer langfristigen städtebaulichen Entwicklung bilden.
Vornehmliches Ziel des Entwurfes ist die Evolution des Ahrtals hin zu einem ökologischen Korridor, um eine resiliente (Stadt-)Landschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler zu schaffen, die ihren Bewohnern und Besuchern auch langfristig, trotz zunehmender Hochwasserereignisse im Zuge des Klimawandels, ein sicheres und gesundes Leben ermöglicht.
Zur Umsetzung dieses Zieles wird eine dynamische Tallandschaft gestaltet, die sich je nach Niederschlägen und Wasserständen verändern darf. Hierfür benötigte Eingriffe bestehen u. a. darin, den begradigten Flusslauf in seinen breiten Talbereichen durch seitliche Abgrabungen sowie Anschüttungen von Inseln zu renaturieren. In den neuen Uferbereichen stellen sich unterschiedliche geologische Konditionen ein, damit verbunden auch verschiedenste Biotope und Vegetation, wodurch die Biodiversität im Ahrtal erhöht wird. Auch die Siedlungsbereiche und Infrastrukturen der Gemeinde fügen sich in Abhängigkeit von ihrer Höhenlage in diesen neuen ökologischen Korridor ein. Siedlungen und Wege liegen am höchsten und sind immer geschützt, „Zwischenzonen“ z.B. Sportfelder werden nur bei Großwetterereignissen temporär überflutet, während die am tiefsten gelegenen Bereiche in der Hochwasserschutzzone öfter überschwemmt werden dürfen.