Bauherr: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin
Design Team: Lysann Schmidt (Landschaftsarchitektin) + fabulism (fabulismoffice.com/ecological-interfaces)
Adresse: Berlin Tegel, Deutschland
Datum: 2019
Fläche: 317.000 m²
Der Wettbewerb zur Entwicklung des Quartiers- und Landschaftsparks Berlin TXL setzt sich zum Ziel, die bestehende zentrale Flughafen-Freifläche in eine neue Stadtlandschaft mit hohem ökologischem Wert zu verwandeln. Unsere Antwort ist ein experimenteller Park, der öffentlich Funktionen mit einem hohen Maß an Biodiversität verbindet.
Eine Schnittstelle (oder Interface) ist die Grenze zwischen zwei räumlichen Regionen in unterschiedlichen physikalischen Zuständen. In unserem Fall sind die Heide und der Quartierspark die zentralen Elemente, die mit ihrem städtischen und landschaftlichen Kontext in enger Verbindung stehen, in kontinuierlichen Austausch entlang ihrer Grenzen. Dieser Wettbewerbsbeitrag identifiziert vier solcher Phasengrenzen, bei denen die Heide und der Quartierspark untereinander oder mit einer anderen Materie konfrontiert sind: Heide-Wald-Ökoton, Techno Heidefront, Widerstandsmembrane und Versuchsfelder. Aus diesen vier Eco-Interfaces mit unterschiedlichen Parametern werden vier verschiedene Zwischen-Landschaften mit eigenem ökologischem Charakter und Programm entwickelt.
Die Heide und der Quartierspark sind die „Hardware-Komponenten“: zwei unterschiedliche Systeme, aber mit einer starken Beziehung zueinander. Im Gesamtsystem ist die Heide das historische Herzstück, welches nur durch Pflege und Management in ihrem ökologischen Gleichgewicht erhalten werden kann. Dieser Wettbewerbsbeitrag erhält die Heidelandschaft und schlägt traditionelle Pflegemaßnahmen wie Beweidung und kontrolliertes Abbrennen vor, um die Heide offen zu halten und Nährstoffanreicherung im Boden vorzubeugen. Diese Heideerweiterung ist gleichzeitig die Erweiterung des territorialen Grünkorridors, der damit weiter in östlicher Richtung in die Stadtlandschaft dringt.